SV DJK HOLZBÜTTGEN

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Sportbetrieb ist fast gänzlich eingestellt

Die Verlängerung der Kontaktsperre bis mindestens 3. Mai und das Verbot von Großveranstaltungen bis 31. August bringen den Wettkampfbetrieb im Sport in den kommenden Monaten fast gänzlich zum Erliegen. Der Grevenbroicher Citylauf wurde gestern offiziell abgesagt. Eine Übersicht:

Gäbe es kein Corona, wäre rein sportlich gesehen in den kommenden acht Wochen der Teufel los. Der Sportkalender im Rhein-Kreis vom (eigentlichen) Ende der Osterferien bis Mitte Juni war bis vor wenigen Wochen gespickt mit Events und Ereignissen, außerdem stünde in den meisten Ligen der Schlussspurt im Kampf um Meistertitel, Auf- und Abstieg auf dem Programm.

Dazu wird es aller Voraussicht nach nur in Ausnahmefällen kommen. Die Verlängerung des Kontaktverbotes bis mindestens 3. Mai macht ein Mannschaftstraining weiterhin unmöglich. Das aber wäre Voraussetzung, um den Spielbetrieb Mitte Mai wieder aufnehmen zu können – so hatte es die Handball-Bundesliga (HBL) für Erste und Zweite Liga bis Mittwoch geplant. Nun sollen die 36 Vereine darüber abstimmen, ob die Saison abgebrochen oder – dann wahrscheinlich ohne Zuschauer – fortgesetzt wird. Für einen Abbruch ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich. Das beschlossen die Klubs am Donnerstag in einer Videokonferenz. „Wir hoffen, dass wir schon in der nächsten Schalte am Montag oder Dienstag das Ergebnis haben,“ sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Das Problem: Die Spielzeit muss bis 30. Juni beendet sein, weil dann die meisten Verträge auslaufen.

Björn Barthel vertritt die Zweitligisten im HBL-Präsidium. Der Handball-Geschäftsführer des TSV Bayer Dormagen sieht die Vorgehensweise als richtig an: „Die Entscheidung, ob weitergespielt oder die Saison abgebrochen werden soll, kann nicht das Präsidium, sondern nur die Liga-Vollversammlung treffen.“ Er selbst kann sich eine Fortsetzung des Spielbetriebs nur schwer vorstellen: „Aus gesundheitlichen, aber auch organisatorischen und rechtlichen Gründen ist ein Training zur Zeit nicht möglich. Wir brauchen aber vier Wochen Vorbereitungszeit, um wieder in einen Spielmodus zu kommen.“ Barthel hält es für problematisch, Profi-Sportler mit einem Sonderstatus zu versehen: „Wenn die medizinischen Kapazitäten nicht ausreichen, um alle Corona-Verdachtsfälle und alle Risikogruppen zu testen, wäre es falsch, diese Tests an Sportlern vorzunehmen, nur damit ein Wettkampfbetrieb aufrecht erhalten werden kann – ganz abgesehen von den Kosten, die auf die Vereine zukommen würden.“ Doch ohne solche Tests seien Meisterschaftsspiele, „auch solche ohne Publikum“, derzeit nicht machbar. Seiner Meinung nach denken die meisten Erst- und Zweitligisten ähnlich: „Ich persönlich glaube, dass es eine Mehrheit für einen Saisonabbruch geben wird.“ Welche Konsequenzen das hat, dafür seien mehrere Szenarien entwickelt worden.

Noch keine Entscheidung, wie es in Erster und Zweiter Liga weitergeht, hat der Deutsche Hockey-Bund getroffen. „Wir sind weiter bis Mitte Mai auf ‚Hold‘,“ sagte DHB-Sportdirektor Heino Knuf: „In den nächsten Tagen werden die Bundesliga-Klubs befragt, ob sie sofort eine endgültige Entscheidung benötigen oder wieder zwei Wochen bis zur nächsten Runde der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten abwarten wollen.“ Diese Befragung soll bereits am heutigen Freitag vorgenommen werden: „Die Taskforce hat sich entschieden, bis Freitagnachmittag die Meinung der Vereine einzuholen und damit alle Beteiligten aktiv mitnehmen, ob es sinnvoller ist, diese Saisonhälfte bereits jetzt für beendet zu erklären oder auf die Ergebnisse der nächsten, für den 30. April terminierten Gesprächsrunde der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten zu warten,“ teilt der DHB mit.

Die Tennis-Bundesliga hatte bereits in der vergangenen Woche die zwischen 5. Juli und 16. August geplante Saison abgesagt. Die Skaterhockey-Bundesliga, die erst einen Spieltag absolviert hatte, macht ihre Entscheidung davon abhängig, wie es in Sachen Kontaktverbot weitergeht: „Der ISHD Vorstand hat beschlossen, dass der Spielbetrieb grundsätzlich mit einer Vorlaufzeit von 14 Tagen wieder aufgenommen werden soll, sobald die Behörden dazu grünes Licht gegeben haben,“ heißt es auf der Internetseite des Verbandes. Dabei sollen die betroffenen Vereine „in die Entscheidungsfindung einbezogen“ werden.

Doch nicht nur der Ligenspielbetrieb ist betroffen. Der Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN) hat alle eigenen (Meisterschafts-)Veranstaltungen bis zum 15. Juli abgesetzt, darunter auch die Regionsmeisterschaften Langhürden bei der DJK Novesia Neuss am 25. April, die Regionsmeisterschaften Blockmehrkampf beim TSV Bayer Dormagen einen Tag später sowie die Regionsmeisterschaften U 18 und U 20 in Neuss am 10. Mai.

Darüberhinaus empfiehlt der LVN seinen Mitgliedsvereinen, im gleichen Zeitraum auf alle geplanten Veranstaltungen zu verzichten. Während der Korschenbroicher City-Lauf, der am 26. April seine 32. Auflage gefeiert hätte, schon vor Wochen abgesagt wurde, zog am Donnerstag die SG Neukirchen/Hülchrath mit dem am 12. Juni geplanten Grevenbroicher Citylauf nach. „Wir hatten uns ursprünglich Ende April als Stichtag für eine Entscheidung gesetzt, haben die aber aufgrund der aktuellen Entwicklung in einer Telefonkonferenz am Mittwochabend vorgezogen,“ sagt Mit-Organisator Willy Helfenstein. Während in Korschenbroich noch über einen Nachholtermin nachgedacht wird, schließt Helfenstein eine Verlegung in den Herbst aus. Hauptgrund: „Die Atmosphäre des Laufs lebt ja davon, dass die Veranstaltung an einem Freitagabend stattfindet. Das ist im Herbst nicht möglich, weil es dann zu früh dunkel wird.“ Die sechste Auflage des „Shooting-Stars“ unter den Stadtläufen in der Region wird also ersatzlos gestrichen, doch Helfenstein ist optimistisch, dass dies nicht gleichbedeutend mit dem Ende des Grevenbroicher City-Laufs ist: „Wir planen auf jeden Fall, weiter zu machen.“

Dass der Neusser Sommernachtslauf wie geplant am 6. Juni über die Bühne gehen wird, ist kaum wahrscheinlich. Eine Entscheidung über Ausfall oder Verlegung will Ausrichter TG Neuss am kommenden Mittwoch (22.) bekanntgeben. Die eigentlich für Montag geplante Wiederaufnahme des Sportbetriebs im größten Neusser Sportverein hat die Turngemeinde erst einmal bis zum 4. Mai vertagt.

Von den Entscheidungen überholt, die Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer am Mittwoch trafen, wurden die Organisatoren der Tour de Neuss am 22. Juli. Trotz der Verlegung der Tour de France, die nun vom 29. August bis 20. September über Frankreichs Straßen rollen soll, „wollten wir an unserem Termin festhalten und bis Juni mit einer Entscheidung warten, ob wir die mit einer Genehmigung verbundenen Auflagen erfüllen können,“ sagt Stephan Hilgers, der Vorsitzende des Neusser Radfahrervereins (NRV). Der überwiegende Teil der Sponsoren habe seine Zusage gegeben, bei der 19. Auflage erneut an Bord zu sein, versichert NRV-Geschäftsführer Heinz Hegger, letzte Gespräche sollten noch in dieser Woche geführt werden.

Das alles ist nun Makulatur. „Großveranstaltungen spielen in der Infektionsdynamik eine große Rolle, deshalb bleiben diese mindestens bis zum 31. August 2020 untersagt,“ heißt es in der Verlautbarung von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten. „Wenn in Neuss schon die Schützenfeste ausfallen, brauchen wir über ein Radrennen gar nicht reden,“ sagt Hilgers, der selbst vor drei Jahren Schützenkönig in seinem Heimatort Grimlinghausen war. Von einer Verlegung in den Herbst hält der NRV-Vorsitzende wenig: „Sollten ab September wieder Veranstaltungen möglich sein, werden sich die Termine knubbeln,“ sagt Hilgers, „da wird es kaum möglich sein, einen geeigneten für uns zu finden.“ Das um so mehr, als nach der Tour de France auch die anderen radsportlichen Großevents alle in den Herbst verschoben wurden – wenn sie denn überhaupt stattfinden.

NGZ von Volker Koch


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